In deutschen Unternehmen wird Voice-over-IP (VoIP) in erster Linie als Gratis-Telefonie verstanden. Wenig Augenmerk liegt hingegen auf technischen Vorteilen und Innovationsmöglichkeiten, wie sie sich gerade für Unternehmen bieten. Anders die Werbebranche, sie räumt der Internet-Telefonie wachsende Bedeutung als Marketinginstrument ein.

Laut einer Studie des Berliner Marktforschungsunternehmens Berlecon herrscht in Unternehmen die vereinfachte Sichtweise vor, der Nutzen der VoIP-Technologie liege vor allem in der Einsparung von Telefonkosten. Diese ist tatsächlich unbestritten, z.B. bei Telefonaten zwischen Filialen oder mit ausländischen Partnern über IP-basierte Netze. Entscheidend ist dabei auch, dass nur noch eine einzige Infrastruktur für die Übertragung von Sprache und Daten betrieben werden muss. Nicht zu unterschätzen sind allerdings die Einstiegs- und Betriebskosten.

Das große Potenzial von VoIP liegt für Unternehmen darin, dass Sprache in Daten umgewandelt wird, die sich von anderen Daten nicht mehr unterscheiden und somit von Software verarbeitet und über IP-Netze verschickt werden können. Sprachtelefonie lässt sich folglich in Software abbilden, was die Verwaltung von Telefonie-Anwendungen zentralisiert und erheblich vereinfacht. Damit kann die Telefonie nun mit den verschiedensten Unternehmensanwendungen und Daten integriert werden.

Die Werbebranche scheint genau diesen Schritt schon weiter zu sein, geht man hier doch davon aus, dass die Internet-Telefonie zukünftig ein immer wichtigeres Marketinginstrument wird. Dies zeige auch die Übernahme von Skype durch eBay. Einen besonderen Vorteil erkennen die Werber darin, dass die Telefonie ohne Medienbruch und mit nur einem Mausklick betrieben werden kann. Ganz zu schweigen von der Integration in CRM- oder sonstige Softwareanwendungen, z.B. aus dem CallCenter-Bereich. Ein wichtiger Pluspunkt für die VoIP-Technologie, zumal Kunden, insbesondere bei Fragen, nach wie vor das persönliche Gespräch bevorzugten.